SOLIDARITÄT MIT DEM SuE-Streik 2022

Frauen die kämpfen sind Frauen die leben! – Gemeinsam gegen Patriarchat und Kapital

Um die Streikenden zu unterstützen, haben wir an der Aktion des bundesweiten Frauenstreikbündnisses teilgenommen und kämpferisch unsere Solidarität gezeigt. Das Video dazu findet ihr auf unserem Instagram_Account @revolutionaerefrauenleipzig

Solidarität mit den SuE Streikenden 2022
Solidarität mit den SuE Streikenden 2022

Am diesjährige Frauenkampftag am 8. März 2022 unterstützen wir den Tarifkampf und bundesweiten Streik der Sozial- und Erziehungsdienste (SuE). Ein Arbeitssektor, in dem 80% der ArbeitnehmerInnen weiblich sind. Auftakt der Aktionswoche bildet der Start der Tarifverhandlungen am 25.02.2022. An diesem Tag finden Verhandlungen zwischen der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände und den Gewerkschaften statt. Dabei geht es vor allem um die kommunalen Einrichtungen, das betrifft also insbesondere Erzieherinnen, Sozialpädagoginnen in sozialen Einrichtungen. Aktuell sind das 330 000 Beschäftigte, von denen 245 000 in der Kindererziehung und Kinderbetreuung tätig sind.

Patriarchale Gewalt, Unterdrückung und Ausbeutung – all das ist System!

Ein System, in dem es Normalität ist, dass Frauen einen Großteil der unbezahlten Arbeit im privaten leisten, weniger Geld verdienen und dadurch häufiger in gefährliche Abhängigkeitsverhältnisse gezwungen werden sowie stark von Altersarmut betroffen sind. Ein Klassensystem, welches sich darüber hinaus durch rechtsoffene neoliberale Politik, rassistische Gewalt und eine tödliche Klimakrise auszeichnet! Die Covid-Pandemie hat die Diskriminierung der Frauen darüber hinaus weiter verschärft. Die eh schon prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen verschlechtern sich immer weiter. Kindererziehung, emotionale Carearbeit, Hausarbeit oder die Pflege von Angehörigen erledigen vor allem wir – und das unbezahlt.

In sozialen und Pflegeberufen wie beispielsweise in Kitas, im Krankenhaus, im Altersheim oder der Assistenz werden Berufe hauptsächlich von uns ausgeführt. Es fehlt zunehmend an Personal, Zeit, Material und geeigneten Räumen, um uns angemessen um die Menschen zu kümmern. Wir kommen an unsere körperlichen und psychischen Grenzen und bekommen nicht genug Sichtbarkeit, Anerkennung und Entlohnung.

Diese schlechten Bedingungen haben System!

Unsere kapitalistische Gesellschaft stützt sich auf die Unterdrückung und Ausbeutung von uns Frauen, dies geschieht um sowohl produktive als auch reproduktive Arbeiten billig zu halten! Notwendige Ressourcen, egal ob materielle oder immaterielle, für soziale und Pflegearbeiten werden so stark reduziert, dass es den Menschen schlecht geht. Sie werden nur insoweit unterstützt um ausreichend fähig und einsetzbar für den Arbeitsmarkt zu bleiben und lohnarbeitsunfähigen Menschen gerade so ein Überleben zu sichern. Darunter leiden Kinder, PatientInnen und natürlich in allererster Linie die Beschäftigten, die systematisch ausgebeutet und bis über jedes Limit überlastet werden.

Um uns gegen diese Verhältnisse zur Wehr zu setzen und ökonomischen sowie gesellschaftlichen Druck aufzubauen, braucht es einen feministischen Streik! Weltweit kämpfen Frauen für eine bessere Welt und legen gemeinsam ihre Arbeit nieder. Als Revolutionäre Frauen Leipzig sind wir selbst von den Entwicklungen betroffen und stehen Seite an Seite mit den SuE-Streikenden im gemeinsamen Kampf.

Wir wissen unsere Befreiung können wir uns nur selbst erkämpfen und wir können es nur gemeinsam tun. Es ist an der Zeit sich zu organisieren, um Patriarchat und Kapitalismus die Stirn zu bieten und zu zeigen, dass wir viele sind! Dabei kämpfen wir für mehr als einen ausgeglichenen Beitrag zur Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern oder bessere Löhne für bezahlte Sorgearbeit. Wir kämpfen gegen patriarchale und rassistische Gewalt und für eine Veränderung hin zu einer Gesellschaft, in der gegenseitige Fürsorge und Anerkennung im Mittelpunkt stehen. Wir kämpfen dafür, dass wir ein selbstbestimmtes und sicheres Leben in einer solidarischen Gesellschaft führen können.

Lasst uns am 8. März gemeinsam unsere Arbeit niederlegen und auf die Straße gehen! Für uns selbst und in Solidarität mit allen anderen Frauen die unter diesem System und seinen patriarchalen, rassistischen und kapitalistischen Strukturen leiden!

Für den Kommunismus!

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