#le2511 Aufruf zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen 2022

#le2511 Heraus zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen!

Wir alle erleben sexualisierte Gewalt.

Ein sexistischer Spruch hier, ein Grabscher dort, Angst auf dem Nachhauseweg, weil ein komischer Typ uns hinterherläuft. Vielleicht haben wir schonmal eine Freundin getröstet, die zu Sex gedrängt wurde. Oder wir wurden selber zu sexuellen Handlungen genötigt, die wir eigentlich gar nicht wollten.

In unserem Alltag werden wir zusätzlich zur schlechter bezahlten Lohnarbeit ausgebeutet, wenn wir keine Männer sind.

Zum Beispiel durch unbezahlte Care-Arbeit. Der Staat spart sehr viel Geld, indem Aufgaben wie Kochen, Waschen & Kinderbetreuung auf die Rücken der Mütter in den Kleinfamilien ausgelagert werden, statt sie gesellschaftlich zu organisieren.

Das Patriarchat (die Vorherrschaft des Mannes in der Gesellschaft) legitimiert und fördert die Gewalt gegen uns, um uns in unserer Rolle zu halten.

Wir sind so erzogen worden, dass für viele von uns psychische & körperliche Gewalt normal geworden ist: „So sind Männer halt.“

Es war nicht schon immer so!

Das Patriarchat ist eine bewusst gewählte Gesellschaftsform, die historisch gewachsen ist.

Ursache, dass diese Entwicklung nicht aufgehalten werde konnte, ist unsere Art, zu wirtschaften: der Kapitalismus.

Der Kapitalismus basiert auf Ausbeutung und Ungleichgewicht zwischen gesellschaftlichen Klassen.

So gibt es z.B. Konzernbesitzer und Arbeitskraft, weiss und schwarz, Nicht-Mann (Frauen, Inter-, Nichtbinäre, Agender und Transpersonen, Homosexuelle) und Mann.

Der Staat erhebt Anspruch auf unsere Arbeitskraft und unsere Körper. Diese Besitzverhältnisse sind nur mit Gewalt aufrechtzuerhalten.

Die fehlende Selbstbestimmung (§218) über unsere Körper ist z.B. eine Form der staatlichen Gewalt.

Genauso die schlechten Möglichkeiten, Job und Familie zu vereinbaren. Dadurch hält er uns in der finanziellen Abhängigkeit von unseren Partnern, sobald wir Kinder haben.

Wenn wir die Gewalt gegen uns beenden wollen, müssen wir also den Kapitalismus überwinden, um eine Gesellschaft mit einer nachhaltigen Wirtschaftsweise aufzubauen.

Eine Gesellschaft frei von Klassenunterschieden, ohne Ausbeutung und mit einem gerecht verteilten Wohlstand. Um die Mächtigen ins Wanken zu bringen, braucht es mehr als ein nettes Lächeln.

Freiheit entsteht als kämpfende Bewegung!

Beginnen können wir, in dem wir eine stabile Gegenmacht von unten aufbauen: Durch die Organisierung von ArbeiterInnen in Gewerkschaften können wir Druck auf die ArbeitgeberInnen aufbauen und bessere Arbeitsbedingungen fordern.

In unserem Alltag müssen wir uns zusammenschließen und uns gemeinsam wehren, wenn ein Mann uns gegenüber gewalttätig war.

Wir können unsere Protest gegen die bestehenden Verhältnisse lautstark auf die Straße bringen, um Druck auf die Politik auszuüben.

Wie es ist, muss es nicht bleiben.

Am 25.11.2022 auf die Straße!

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