Rote Fahnen über Kiel – Sozialismus unser Ziel

Bericht vom Rheinmetall Entwaffnen Camp 2024 in Kiel.

In der vergangenen Woche waren wir als Rote Wende Leipzig und Jugend im Kampf gemeinsam auf dem Rheinmetall Entwaffnen Camp in Kiel, zu dem sich antimilitaristische Bewegungen aus ganz Deutschland versammelt hatten. Ziel war es, einige der größten Waffenproduzenten Deutschlands, darunter Rheinmetall und ThyssenKrupp zu stören, damit diese nicht unkommentiert und ohne Widerstand, Kriegsgerät in die Welt schicken können. Der massenhafte Export von Leid und Elend durch deutsche Waffen liegt nicht im Interesse der Arbeiter:innen, stattdessen sollten Sondervermögen in Bildung oder das Gesundheitswesen fließen.
Der Standort Kiel ist dabei nicht nur wegen der starken Rüstungsindustrie vor Ort interessant. Die Stadt hat auch eine bedeutende Geschichte des Antimilitarismus. Nach den Meutereien auf deutschen Kriegsschiffen 1918, schlossen sich die Matrosen mit revolutionären Arbeiter:innen zusammen und riefen den Generalstreik aus. Der daraus entstandene Kieler Matrosenaufstand wurde zum Zündfunken der Novemberrevolution.
Das Camp hat uns gezeigt, dass es noch immer eine kämpferische antimilitaristische Bewegung in Deutschland gibt. Die Camptage waren gespickt mit aktivistischen Aktionen, einer großen Auswahl an Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Kulturprogrammen von verschiedenen antimilitaristischen Gruppen, aus denen wir viel Wissen und Kraft schöpfen konnten. 

Am Aktionstag gingen schon in den frühen Morgenstunden mehrere hundert Menschen kämpferisch auf die Straße. Der lange Arm der Rüstungsunternehmen wollte uns aufhalten und hat dabei viele Genoss:innen verletzt und traumatisiert, eine Person auch ins Krankenhaus geprügelt. Wir haben uns aber nicht einschüchtern lassen und unseren Protest fortgesetzt. Auch die Tatsache, dass die Bullen an die Presse weitergegeben haben, dass kein Demonstrant zu Schaden gekommen ist, zeigt uns wieder einmal, dass man den Bullen in keinster Weise trauen kann. 
Wir aber standen alle solidarisch zusammen und stärkten uns gegenseitig, um nach ein paar Stunden wieder gemeinsam ins Camp zurück zu kehren.
Die Abschlussdemonstration am Samstag war groß, kämpferisch und laut. Über 1.000 Menschen haben sich unter dem Motto Rheinmetall Entwaffnen versammelt, um ihre Wut und ihren Hass gegen Aufrüstung, Waffenlieferungen und Kriegstreiberei auf die Straße zu tragen. Um ihren Einsatz zu rechtfertigen, propagierten Bullerei und Rüstungskonzerne in den Wochen zuvor, dass wir eine Gefahr für die Arbeiter seien, obwohl wir uns nicht gegen die Arbeitenden, sondern ihre Bosse richten. Trotzdem sind wir bei der Bevölkerung auf offene Ohren gestoßen.
Auch während der Demonstration mussten vor allem kurdische Genoss:innen besonders unter Repression leiden, wurden von den Bullen aus der Demo heraus und in einen Kessel geprügelt. Aber wir haben niemanden zurückgelassen und haben es kämpferisch bis zum Ende der Demo geschafft. Standardmäßig haben die Schweine wieder viel gefilmt und ausgewertet, aber es nicht geschafft weiter Leute rauszuziehen.

Unser Fazit: Schon Tage bevor das Protestcamp startete haben einige Waffenproduzenten Teile ihrer Arbeiter in Urlaub geschickt, zum Aktionstag haben alle Waffenproduktionswerke in Kiel schon im Vorfeld die Produktion eingestellt und ihre Belegschaft ins Homeoffice geschickt, das zeigt das sie Angst haben. Trotzdem werden wir versuchen, Proteste und Aktionen dieser Art auszuweiten und zu verstärken. Wir sind auf jeden Fall bereit und motiviert, auch unangekündigt über Wochen und Monate die Rüstungsproduktion zu behindern.
Denn: Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt! - und Rheinmetall, Siemens, Deutsche Bank, der Hauptfeind steht im eigenen Land

Unsere Solidarität gegen ihre Kriege!
Für eine befreite Gesellschaft!

Mehr zu unseren Standpunkten zum Antimilitarismus könnt ihr in unserer Broschüre nachlesen.

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