#equalcareday: Für eine gerechte Verteilung von Sorgearbeit!

Anlässlich des am heutigen Tage stattfindenden Equal Care Day möchten wir auf die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit und Mental Load aufmerksam machen.

Die Missstände bei Pflege-, Familien und Hausarbeit haben sich im Zuge der Corona-Pandemie nochmals verschärft: Frauen leisten im Schnitt 5,18h Care Arbeit am Tag, Männer hingegen lediglich 2,5h.
Ursachen sind u.a. die gesellschaftlichen Erwartungen, welche uns von klein auf im patriarchalen System anerzogen werden. So lernen beispielsweise schon kleine Mädchen, unbewusst oder bewusst, im Haushalt zu helfen und sich um Angehörige zu kümmern. Jungs wie Mädchen werden von klein auf in binären Stereotypen erzogen, das fängt bereits beim Spielzeug an.

Care Arbeit: Zuhause umsonst, im Job schlecht bezahlt


Ca. 80% der systemrelevanten Berufe wie Krankenschwester oder ErzieherIn werden von Frauen ausgeübt. Obwohl Care Arbeit essenziell für das Bestehen und Funktionieren einer Gesellschaft ist, wird diese nicht wertgeschätzt und erfolgt in vielen Fällen schlecht oder gar nicht bezahlt. Die aktuelle Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst verdeutlicht, wie wenig diejenigen wertgeschätzt werden, die v.a. in der Corona-Krise bis an die Grenze (und oft auch darüber hinaus) ihrer Belastbarkeit geschuftet haben. Uns reicht kein Applaus!


Wer profitiert von unbezahlter Sorgearbeit?


Unbezahlte Sorgearbeit stellt sicher, dass die Arbeiter weiterhin produktiv sein und Gewinne für das Kapital erwirtschaften können. Dabei spielt eine einzelne Frau daheim gleich mehrere Rollen: Putzfrau, Haushälterin, Psychologin, Sekretärin, Chaffeurin, Altenpflegerin.. und das alles umsonst. Wer so beschäftigt ist, hat meist kaum Zeit für sich. Selbst wenn Familien genug Geld für Unterstützung haben, wird die Care-Arbeit meist nur auf den Rücken einer anderen Frau umgelagert. Diese wiederum leistet diese dann doppelt: schlecht bezahlt als Angestellte und unbezahlt daheim.


Gibt es eine Lösung, Frauen aus dieser Rolle zu befreien?


Eine Befreiung der Frau und eine gerechte Verteilung von Sorgearbeit ermöglicht nicht nur ungeahnte Freiheit, sondern auch Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und Zeit, sich eigenen Bedürfnissen, Hobbies und Träumen zu widmen.
Eine mögliche Lösung wären zum Beispiel Großküchen, kollektive Wäschereien, generationenübergreifende Wohnprojekte und kostenlose Betreuungsangebote für (Klein-)kinder, also eine Umverteilung der Care Arbeit auf die Gesellschaft.
Wer 1.000.000€ für Rüstung ausgeben kann, wie zuletzt für den Ukraine-Konflikt, kann nicht davon sprechen, es sei nicht genug Geld da.

Care Arbeit muss anerkannt und bezahlt werden! Für eine gerechte und gesellschaftliche Verteilung von Haus- und Sorgearbeit!
In diesem Sinne: Fight the power, Fight the system!

Zum Weiterlesen:
https://equalcareday.de/

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