Solidarität mit den Streikenden des ÖPNV!

Die aktuellen Tarifverhandlungen im ÖPNV in 15 Bundesländern haben zum Ziel, die Arbeitsbedingungen der rund 90.000 Beschäftigten in über 130 kommunalen Betrieben zu verbessern. Dabei ist die Rede von sogenannten Manteltarifverträgen. Hierbei handelt es sich um Entlastungselemente die seitens der Beschäftigten erkämpft werden. Es geht um Forderungen bzw. Verbesserungen wie die Verkürzungen der Wochenarbeitszeit, eine Erhöhung des Urlaubsanspruches, zusätzliche Entlastungstage für Schicht- und Nachtarbeit, eine Begrenzung geteilter Dienste sowie unbezahlter Zeiten im Fahrdienst. Außerdem wird erkämpft, endlich eine Vergütung der Wegezeiten zwischen Anfangs- und Endhaltestelle zu erhalten und dass Verspätungen ab der 1. Minute als Überstunden gelten und nicht weiterhin unbezahlt bleiben.
Im Endeffekt geht es also um die längerfristige Gesundheit der Beschäftigten, die unter den schlechten Arbeitsbedingungen auf Dauer leidet, die Krankenstände sind hoch und die Überstunden zahlreich. Das sich innerhalb des Kapitalismus wenig um die gesundheitliche Lage der Lohnabhängigen seitens der Arbeitgeber geschert wird, ist nicht verwunderlich, da im Zentrum der kapitalistischen Produktion die Profitmaximierung steht.

Deshalb solidarisieren wir uns und unterstützen den Streik der ÖPNV-Beschäftigen. Der Streik ist ein notwendiges Mittel für die Umsetzung von den Interessen der Arbeiter:innen. Zumal ein gut funktionierender ÖPNV uns allen nützt und grade in Anbetracht der Klimakrise notwendiger denn je ist, rufen wir die Gesellschaft dazu auf, den Streik zu unterstützen anstatt zu meckern. Denn wenn die Arbeitsbedingungen und Löhne beschissen bleiben, bleiben Ausfälle sowie Verspätungen an den Haltestellen weiterhin Alltag in den öffentlichen Verkehrsbetrieben. Dazu kommt, dass jährlich 4000-6000 Beschäftigte aus dem ÖPNV-Bereich in die wohlverdiente Rente gehen, die in Anbetracht der steigenden Lebenserhaltungskosten eine Farce ist. Gleichzeitig wird zu wenig Nachwuchs ausgebildet, was bei den miserablen Löhnen sowie Arbeitsbedingungen nicht verwunderlich ist. Unter diesen Zuständen bleibt eine Verkehrswende eine Wunschvorstellung, wenn nicht mal genug Personal vorhanden ist, um überhaupt die aktuelle Auslastung der vorhandenen Strukturen zu gewährleisten.

Unsere Losung lautet: Zeigt Verständnis und Solidarität mit den Streikenden!
Nehmt euch den aktuellen Streik als Vorbild für eigene Arbeitskämpfe in anderen Branchen die ebenfalls unter Missständen leiden wie z.B in der Pflege, bei den Beschäftigten der DB-Group oder bei den Erzieher:innen!
Lasst uns diese Kämpfe miteinander verbinden, um eine gemeinsame Perspektive für alle Lohnabhängigen zu schaffen!

„Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will“

Aus diesem Bewusstsein heraus, ergibt sich die Bedeutung der Unterstützung von Arbeitskämpfe im ÖPNV. Ein gut funktionierender Nahverkehr, der eine Notwendigkeit für eine Verkehrswende darstellt steht unweigerlich auch im Zusammenhang mit Klimakämpfen.

Hier ein ein lesenswerter Text zum Thema revolutionärere Perspektiven auf Gewerkschaften, der unser Verhältnis zu Gewerkschaften und deren Kämpfe einordnen soll.

https://rotewendeleipzig.org/gewerkschaften/